Vrksasana – „der Baum“
Diese Asana mit dem unaussprechlichen Sanskrit-Namen gehört zu den Balance-Haltungen der Yogapraxis.
Hast du schon mal im Baum gestanden, gewackelt, bist umgekippt? Gute Balancetage, weniger gute Balance-Tage…. Geärgert, frustriert, ungeduldig, selbstkritisch….
Damit bist du nicht alleine!
Ist doch schon erstaunlich, was so eine Asana alles in uns auslösen kann oder?
Wenn ich dir jetzt sage, dass es im Yoga in erster Linie beim Baum gar nicht darum geht, wie eine Eins „stundenlang“ zu stehen sondern vielmehr um folgendes:
- Was mache ich, wenn ich mal nicht in Balance bin und etwas nicht so gelingt?
- Welche Gefühle kommen da hoch?
- Und wie gehe ich mit den Gefühlen um?
- Was mache ich mit den 100 Gedanken-Affen, die in diesem Moment in meinem Kopf herumspringen? Wie kann sie zum Schweigen bringen?
- Kann ich an den Punkt kommen, anzunehmen, was gerade ist ohne das „weghaben“ zu wollen.
- Kann ich die Ruhe finden, erst mal inne zu halten, meine Mitte zu suchen – zu atmen – und erst dann einen neuen Versuch starten?
- Bin ich bereit, Hilfe anzunehmen? Die Wand, die Hand eines anderen Yogis oder einfach das Bein nicht ganz so weit oben am Standbein anzusetzen – also weniger Erwartungen an mich zu haben sondern zu sehen, was gerade jetzt und heute für mich machbar ist – und das sind dann deine persönlichen 100% des Tages!!!?
DAS IST YOGA!!!!!!!!!
Und manchmal hilft es einfach, die Standposition zu verändern; tritt neben deine Matte auf festen Grund, visualisiere deinen Lieblings-Baum, suche dir mit den Augen einen neuen, festen Haltepunkt. Wie im Leben – ein anderer Standpunkt, ein neuer Blickwinkel – und schon wird’s leichter.
Und was passiert auf körperlicher Ebene?
- Du trainierst dein Gleichgewicht
- Du kräftigst dein Sprunggelenk und dein Standbein
- Du öffnest die Hüfte/Leiste beim angewinkelten Bein
- Deine Wirbelsäule wird gestreckt
Was für eine tolle Asana….